Hilfe für die Ukraine

Stimmen zum Unabhängigkeitstag der Ukraine

Mitr. Erzpriester Oleh Kovalenko, Ukrainisch-Orthodoxe Gemeinde des Hl. Ihor von Tschernihiw, Berlin

„Der 24. August ist für uns Ukrainer nicht nur ein historisches Datum, sondern ein Tag des tiefen Gebets und der Dankbarkeit. Inmitten des andauernden Krieges ist die Unabhängigkeit kein abstrakter Begriff, sondern eine tägliche Entscheidung für Freiheit, Würde und das Leben. Wir trauern um die Opfer, stehen an der Seite der Verwundeten und Betroffenen, und beten unablässig für ein gerechtes Ende der Gewalt.

Wir laden herzlich ein zum ökumenischen Gebet anlässlich des Unabhängigkeitstages der Ukraine am Sonntag, den 24. August 2025, um 13:30 Uhr in der St. Thomas-Kirche, Berlin-Kreuzberg.“

 

Matthias Puppe, Landeskirchlicher Pfarrer für Migration und Integration

"Unabhängigkeit und Recht und Freiheit – sind untrennbar. Für Ukrainerinnen und Ukrainer so sehr erstrebenswert, dass sie sich widersetzen, tagtäglich, und unvorstellbares Leid in Kauf nehmen, um nicht unter russischer Gewaltherrschaft leben zu müssen. 

Unabhängigkeit ist ein Entschluss. 1991 das Referendum zur Unabhängigkeit, 1993 der „Euromaidan“. Wer frei und unabhängig leben will, muss sich dafür entscheiden und die Geschicke selbst in die Hand nehmen. Selbstbestimmt leben, an gesellschaftlichen Entscheidungen teilhaben, Lebensräume gestalten. Unabhängigkeit ist ein „Tuwort“.

Menschen fliehen, kommen nach Europa, nach Deutschland, weil sie Gestaltungsräume für ein besseres Leben suchen, weil sie Unrecht, Unterdrückung und Verfolgung hinter sich lassen wollen. Sie nehmen viel auf sich. 

Unser Land, unsere Gesellschaft – ein Sehnsuchtsort?! Auch darüber sollten wir mit geflüchteten Menschen sprechen, statt über „Remigration“ zu schwadronieren, die letztlich „die kulturelle, soziale, ökonomische und religiöse Diskriminierung deutscher Staatsbürger zur Folge hätte“ - so der Brandenburger Verfassungsschutz. 

Mir ruft der Unabhängigkeitstag der Ukraine ins Bewusstsein, in welch unglaublicher Freiheit kirchliches Leben stattfindet. Eine Freiheit, die es einzusetzen gilt. Gemeinsam mit anderen nach Sinn und Perspektiven für ein gutes Leben suchen. Bei allem Gegenwind nicht nachlassen, sich für die engagieren, die unseren beengten Blick weiten und uns unsere Unabhängigkeit aufs Neue wertschätzen lassen."

Vladimir Kmec, Osteuropa-Referent im Berliner Missionswerk

"Der ukrainische Unabhängigkeitstag ist mehr als nur ein historisches Datum. Er ist ein eindrucksvolles Symbol für Widerstandskraft, Hoffnung und den Willen eines Volkes, in Freiheit und Würde zu leben.

Kein anderes Land versteht heute so gut wie die Ukraine, was Unabhängigkeit bedeutet: wie schwer es ist, sie zu bewahren und zu verteidigen – und wie sehr alles davon abhängt, dass Menschen täglich für sie einstehen.

Städte im Donbas – in Donezk, Luhansk und darüber hinaus – sind zu Asche geworden. Wo einst Kinder spielten und Familien lebten, herrschen heute Zerstörung und Tod. Millionen wurden getötet, vertrieben, verschleppt oder ihrer Heimat beraubt. Tag und Nacht sind zahlreiche Städte und Regionen Luft- und Drohnenangriffen ausgesetzt.

Gerade angesichts des andauernden russischen Angriffskriegs wird deutlich: Die Unabhängigkeit der Ukraine ist keine Selbstverständlichkeit – sie wird mit Mut, Leid und unerschütterlichem Glauben verteidigt.

Mich berühren die Zeugnisse der Deutschen Evangelisch-Lutherischen Kirche in der Ukraine tief: Trotz Zerstörung, Erschöpfung und dauerhaften Angriffen bleiben die Gemeinden dieser Kirche Orte der Hoffnung, der Fürsorge und des gelebten Glaubens. Sie versorgen nicht nur Menschen mit dem Notwendigsten, sondern halten auch geistlich stand – mit Gebet, Trost und offenen Türen.

Um Frieden zu erreichen, sind Verhandlungen und Gespräche von entscheidender Bedeutung. Frieden ist jedoch nicht einfach die Abwesenheit von Krieg, sondern die Gegenwart von Gerechtigkeit. Ein gerechter Friede kann nicht im Diktat des Aggressors bestehen. Er muss auf dem Völkerrecht gründen – auf dem Respekt vor der Unabhängigkeit und Souveränität der Ukraine. Denn die Geschichte lehrt: Ein aufgezwungener Friede ist kein Friede – und er wird nicht von Dauer sein. Ukrainerinnen und Ukrainer hoffen auf einen gerechten Frieden."

Spendenaufruf: Hoffnung schenken – Kindern in der Ukraine helfen

Zusammen mit einem kleinen Team aus der Region Odessa betreuen Pfarrer Alexander Gross und seine Frau derzeit fast 50 Kinder – Kinder, die trotz des schrecklichen Krieges in der Ukraine geblieben sind. Einige von ihnen stammen aus den besetzten Gebieten im Osten des Landes und leben bereits seit drei Jahren in Odessa. Doch auch in Odessa sind sie ständigen Luftangriffen ausgesetzt. Das Bethany Kinderzentrum der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde in Novogradkivki begleitet seit 2009 Kinder aus schwierigen familiären Verhältnissen – mit Bildung, warmen Mahlzeiten, Kleidung und vor allem mit Liebe. Vielen dieser Kinder fehlt Stabilität: kein regelmäßiges Essen, keine saubere Kleidung, kein sicherer Ort zum Lernen und Kindsein. Täglich betreut die Gemeinde Schulkinder in kleinen Gruppen. Sie unterstützt sie beim Lesen, Schreiben und Rechnen – und gibt ihnen, was sie zum Leben und Lernen brauchen. Auch Freizeit, Gemeinschaft und Geborgenheit kommen nicht zu kurz: Es gibt Bibelstunden, Musikunterricht, Ausflüge und kreative Aktivitäten. Auch in der Kirchengemeinde in Petrodolinska organisiert Pfarrer Gross regelmäßige Aktivitäten für Kinder und Kinderfreizeiten. So wie das Ferienlager "Piraten des Schwarzen Meeres und die Schätze der Wahrheit“ mit 20 Kindern im Juni diesen Jahres – kleine Inseln der Hoffnung inmitten des Kriegsalltags. Mit Ihrer Spende helfen Sie, diesen Kindern eine Zukunft zu schenken. Sie ermöglichen warme Mahlzeiten, Kleidung, Schulmaterial – und liebevolle Begleitung in einer schweren Zeit. Vielen Dank für Ihre Nächstenliebe.

Spendenkonto
Berliner Missionswerk
Evangelische Bank • BIC GENODEF1EK1
IBAN: DE86 5206 0410 0003 9000 88
Kennwort: Kinder in Odessa Ukraine

Was wird jetzt für Flüchtlinge aus der Ukraine gebraucht?

Anregungen für Gemeinden

Dabei können Kirchengemeinden auf vielfältige Art und Weise helfen:

  • ein kleines Café als Begegnungsort
  • mit Dolmetscherinnen und Dolmetscher, die sich vielleicht ehrenamtlich gewinnen lassen über Portale wie nebenan.de
  • Netzwerke schaffen
  • Kinderbetreuungs- und Spielangeboten, mit Beratung und gemeinsamen Aktivitäten
  • Erkundungstouren durch den Kiez, die nähere Umgebung anbieten, am besten in ukrainischer oder russischer Sprache
  • gemeinsame Andachten oder Gebete in ukrainischer oder russischer Sprache könnte das Ankommen erleichtern
  • bei Behördengängen unterstützen und hierfür etwa eine Begleitpatenbörse einrichten

Anregungen, Kontakte und Material finden Sie zu verschiedenen Themen auf dieser Seite. Sie wächst fortlaufend und wir freuen uns über Ihre Anregungen an unsere zuständige infodontospamme@gowaway.ekbo.de. Eine Übersicht über hilfreiche Netzwerke für Geflüchtete aus der Ukraine in Berlin und Umgebung finden Sie in den weiterführenden Links.

Stellungnahmen und Pressemitteilungen
  • Presseinformation: des Hilfsnetzwerks für Überlebende der NS-Verfolgung in der Ukraine vom 7. April 2022
  • Wort und Beschluss: der Synode zum Krieg in der Ukraine 1. April/2.April 2022
  • Statement: der Ev. Jugend der EKBO zur Situation in der Ukraine und Russland vom 20.03.2022
  • Stellungnahme: Gewalt beenden, dem Hass entgegentreten - Stellungnahme der Kirchenkonferenz der EKD zum Krieg in der Ukraine. Die Kirchenkonferenz hat sich als Organ aller Gliedkirchen der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) in ihrer Sitzung am 23./24. März 2022 mit dem Krieg, den Russland gegen die Ukraine führt, beschäftigt.
  • Statement: von Bischof Christian Stäblein (24. Februar 2022)
  • Statement: der EKD-Ratsvorsitzenden Annette Kurschus (24. Februar 2022)
  • Aufruf und Andacht: vom 23. Februar 2022 von Bischof Christian Stäblein
  • Friedensgebet: im Berliner Dom von Bischof Christian Stäblein (24. Februar 2022)
  • Kolumnet: Bischof Christian Stäblein hat sich zur Russland-Krise in der B.Z.-Kolumne vom 17. Februar 2022 geäußert.
  • Statement: der Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend (25. Februar 2022)
  • Kolume: In seiner B.Z.-Kolumne vom 3. März 2022 äußert sich Bischof Christian Stäblein über den durch nichts zu rechtfertigenden "Wahnsinn" des Krieges, "den Putin über die Ukraine gebracht hat". Die Ächtung der Kriegstreiber – dauerhaft, finanziell, im Ansehen, wirtschaftlich, im Sport – sei ein wichtiges Mittel zur Beendigung des Krieges, meint Stäblein. Und: "Beten ist ein Werkzeug des Friedens." 
  • Mehr Informationen: Bundesweit finden Sie Informationen der evangelischen Kirchen auf den Seiten der EKD 
  • Informationen: Das Landesamt für Flüchtlingsangelegenheiten (LAF) informiert hier in deutscher, ukrainischer und russischer Sprache.
  • Pressemitteilung: EKD-Friedensbeauftragter und Bischof für die Evangelische Seelsorge in der Bundeswehr äußern sich zum Krieg in der Ukraine.
  • Diskussionen: Das Thema der Friedensethik steht nun im Zuge des Kriegs in der Ukraine in einem neuen Licht. Die Evangelische Akademie nimmt die aktuellen theologischen Diskussionen auf.
  • Pressemitteilung: Evangelische Friedensarbeit, Friedrich Kramer: Keine grundsätzliche Neuorientierung der Friedensethik, aber sie weiterentwickeln.
  • Gespräch: Krieg darf um Gottes Willen nicht sein – ÖRBB sucht Gespräch mit Erzbischof Tichon von Ruza

Zur Unterstützung von Kirchengemeinden und Kirchenkreisen bei der Aufnahme von Menschen, die vor dem Krieg in der Ukraine geflüchtet sind, wurde von der Landessynode im Rahmen des Flüchtlingsfonds ein Betrag in Höhe von 500.000 €  zur Verfügung gestellt.

 

Wenn das Ehrenamt schwer lastet und Helfende selbst Hilfe benötigen.

 

Ansprechpersonen

Pfarrer Thilo Haak

Evangelische Ostergemeinde

Samoastraße 14 (Ecke Sprengelstraße)

13353 Berlin-Wedding

0176 84389086

thilo.haak@ostergemeindeberlin.de

Nachbarschaftsraum WASCHKÜCHE

Feldstraße 10 (Ecke Ackerstrasse)

13355 Berlin-Wedding

030 54888967

info@waschkueche-brunnenviertel.de

Pfarrerin Gabriele Neumann

Begegnungscafé in St. Georg Gemeindehaus

Frankfurt Oder

0335 74350000

Kirchengemeinden als Begegnungsorte

  • Nathanael-Kirche Berlin-Friedenau: Die Gemeinde Philippus-Nathanael hat die Nathanael-Kirche am Grazer Platz in Friedenau der Ukraine-Hilfe zur Verfügung gestellt. Dort geht es zu wie im Bienenstock: Es kommen Menschen mit Spenden, in der Kirche wird sortiert, verpackt, aber auch gebetet, gesungen, getröstet, „es mutet ein wenig wie in einer orthodoxen Kirchen an“ (schreibt die Küsterin). Abends und nachts halten große LKWs vor der Kirche, um die dringend benötigten Güter in (!) die Ukraine zu bringen.
  • Evangelischen Kirche in Charlottenburg-Wilmersdorf: Die Gemeinde in der Evangelischen Kirche in Charlottenburg-Wilmersdorf ist mittlerweile zu einem Ukrainehilfe-Zentrum im Wilmersdorfer Süden geworden. Neben einer Unterkunft bietet sie vom Handarbeitstreff über Matheunterricht für Kinder bis zu Deutsch-Sprachkursen sehr viel an. Auch Nachbarn engagieren sich dort, die bisher gar nicht viel mit der Gemeinde zu schaffen hatten. Auf dem Evangelischen Campus Daniel läuft seit einigen Wochen ein Deutschkurs für Ukrainerinnen. Auf der Gemeindewebseite finden Sie aktuelle Informationen, die regelmäßig aktualisiert werden.
  • Evangelischen Kirchengemeinde am Friedrichshain: In der Evangelischen Kirchengemeinde am Friedrichshain werden seit der letzten Aprilwoche in den Gemeinderäumen zwei ukrainische Frauen beherbergt.
  • Evangelische Ostergemeinde in Berlin Wedding: Begegnungscafé für ukrainische Geflüchtete, deren Kinder, Gastgeber*innen und deren Umgebung. Regelmäßiger Treff zum Austausch, Entspannen, Spielen, Klönen, Andacht. Über die Teilnahme von Menschen, die ins Ukrainische übersetzen können, freuen wir uns. Jeden Dienstag von 16-18 Uhr in der Osterkirche. Evangelische Ostergemeinde
  • Frankfurt Oder: Begegnungscafé in St. Georg Gemeindehaus, jeden Dienstag 16 – 18 Uhr mit Kleiderkammer und einem Begrüßungsbeutel für geflüchtete Kinder. Nicht spezifisch nur für Geflüchtete aus der Ukraine.  
  • Berliner Stadtmission - Café Ukraine: Konzeptionelle Gedanken zum Café Ukraine mit ersten Impulsen aus der Praxis – von der Berliner Stadtmission als Anregung, eine Begegnungsarbeit zu starten
  • Nachbarschaftsraum WASCHKÜCHE Berlin: Einladung zum SprachCafè für Menschen, die im Alltag ihr Deutsch verbessern möchten/ auch Geflüchtete aus der Ukraine sind herzlich willkommen. Im Nachbarschaftsraum WASCHKÜCHE, jeden Mittwoch von 18.30 bis 20 Uhr.
  • Kirchengemeinde Berlin-Rudow: Gespräche und Beisammensein in der Kirchengemeinde Berlin-Rudow, jeden Donnerstag von 10 Uhr bis 12 Uhr. Es gibt Chai, Kaffee und einen kleinen Imbiss. Für die Kinder bietet der kircheigene Spielplatz Raum zum toben und spielen.
  • Auenkirche Berlin: Freitags-Café der Auenkirche für ukrainische Jugendliche, jeden Freitag 19 Uhr bis 21 Uhr
  • Trinitatis-Kirchengemeinde Berlin: Offene Kirche mit Suppe und Kaffee,  Karl-August-Platz, 10625 Berlin, jeden Mittwoch 13 Uhr bis 17 Uhr
  • Begegnungscafé Ulme35 Berlin: Montag-Freitag von 14 Uhr bis 18 Uhr, Ulme35, Ulmenallee 35, 14050 Berlin
  • Café und Treffpunkt in der Ev. Johannes-Kirchengemeinde Lichterfelde: (montags und donnerstags 10-12 Uhr), Ringstraße 36, 12205 Berlin
  • Cafe Südwind - Interkulturelle Begegnungen in Kladow: jeden Dienstag von 15 Uhr bis 17.30 Uhr

Mehr Informationen

Videostatements und Musik für den Frieden

#StandWithUkraine - EKD-Ratsvorsitzende Annette Kurschus auf der Friedenskundgebung in Berlin

"Große Sorgen um Familienangehörige in der Ukraine" - Russischer Angriff auf das Land
Gebet für die Ukraine · Молитва за Україну | Inselkirche Potsdam · Junge Kantorei Hermannswerder

Farbschwäche:

Benutzen Sie die Schieberegler oder die Checkboxen um Farbeinstellungen zu regulieren

Einstellungen für Farbschwäche

Schrift:

Hier können die Schriftgröße und der Zeilenabstand eingestellt werden

Einstellungen für Schrift

Schriftgröße
D
1
U

Zeilenabstand
Q
1
W

Tastenkombinationen:

Mit den aufgeführten Tastenkombinationen können Seitenbereiche direkt angesprungen werden. Verwenden Sie auch die Tabulator-Taste oder die Pfeiltasten um in der Seite zu navigieren.

Inhalt Tastenkombinationen

Hauptnavigation: M
Toolbar Menü: T
Inhalt: C
Footer: F
Barrierefreiheit: A
Hauptnavigation: M
Toolbar Menü: T
Inhalt: C
Footer: F
Schriftgröße +: U
Schriftgröße -: D
Zeilenabstand +: W
Zeilenabstand -: Q
Nachtmodus : Alt () + J
Ohne Bilder: Alt () + K
Fokus: Alt () + G
Tasten­kombinationen: Alt () + O
Tastensteuerung aktivieren: Alt () + V
Alles zurücksetzen: Alt () + Y